Kulturforum Nord
Fachtagung zu Perspektiven
bezirklicher Kulturentwicklungsplanung in Hamburg Nord für MultiplikatorInnen aus
Kultur, Bildung und Politik am 6. und 7.11.1998 im Bezirksamt Hamburg Nord Hintergrund Kulturpolitik in Hamburg befindet sich in der Defensive. Die Zeit großer Gesten ist vorbei (Ungersbau/ Kunsthalle oder auch Museum der Arbeit) und in der Kulturbehörde bzw. in den größeren Institutionen machen bei knappen Mitteln, nachhaltigen Sparzwängen und geringsten Spielräumen gegenüber weitgehend festgelegten Kostenplänen vorrangig Themen aus dem Kontext neuer Steuerungsphilosophien bzw. betriebswirtschaftliche Konzepte die Runde. Positiv gewendet versuchen einzelne Einrichtungen neue Freiräume zur Profilierung kultureller Dienstleistungen gegenüber ihren Kunden zu nutzen. Dabei haben große Institute an zentralen Orten (Museen, Theater) Standortvorteile. Auf einzelne Bezirke bzw. Stadtteile abzielende Angebote haben es ungleich schwerer, sich zu behaupten. Die Hamburger Öffentlichen Bücherhallen, die Volkshochschule Hamburg und die Stadtteilkulturzentren - und verstärkt auch die Schulen - sind "vor Ort" tätig und bemühen sich, die unterschiedlichen Interessen ihres soziokulturellen Umfeldes aufzugreifen. Dabei sind sehr unterschiedliche Fördersysteme angesprochen und die politischen Gremien (Bürgerschaft, Bezirksparlament, Ausschüsse) haben ihre liebe Not, bei der Herausbildung von politischen Leitmotiven die unterschiedlichen Belange aufeinander abzustimmen. In dieser Linie steht auch die gerade stattfindende Übergabe der Stadtteilkulturförderung von der Kulturbehörde an die sieben Hamburger Bezirke. Es gibt keine bezirklichen Kulturämter wohl aber eine vage Perspektive auf die Globalisierung von Fördermitteln in bezirklicher Verantwortung (über Kulturförderung hinaus). Damit können Spielräume eröffnet werden, die es sensibel zu nutzen gilt. In der Diskussion um Stadtentwicklung ist Konsens, daß Lebensqualität dort entsteht, wo Bürgerinnen und Bürger in Planungsprozesse einbezogen werden und sich identifizierbare kulturelle Milieus entwickeln. In der aktuellen Hamburger Koalitionsvereinbarung ist ein Kulturbericht vereinbart worden. Mit Verweis auf bisheriger Berichte ist nicht zu erwarten, daß über eine sehr allgemeine Zusammenschau auf Hamburg-Ebene hinaus qualifizierte Aussagen zu einzelnen Bezirken bzw. Stadtteilen formuliert werden. Deshalb ist eine bezirkliche Kulturentwicklungsplanung anzustreben. Ziel Im Rahmen einer Fachtagung soll versucht werden, im Dreieck von Institution - Region - Politik eine neue, kooperative Planungskultur zu entwickeln, Informationen über Bedarfe und Angebote zu verknüpfen und zur Profilierung/ Qualifizierung einzelner Anbieter beizutragen.
Zielgruppe Parlamentarier, Verwaltungsbeamte, MultiplikatorInnen aus der Kultur-
Umsetzung
Freitag 6.11.98 ab 19.00 Uhr: Impulsvorträge/ Diskussion (Einlaß 18.30 Uhr) Eröffnung: Renate Herzog (Vorsitzende der Bezirksversammlung Nord) Ort: Plenarsaal des Bezirksamtes HH-Nord
Samstag 7.11.98 von 10.00 Uhr - 13.00 Uhr: Workshops/ Arbeitsgruppen - Kinder- und Jugendkulturarbeit Leitfragen für die Gruppenarbeit: - Reichweite und Grenzen von Kulturentwicklungsplanung Orte: Plenarsaal und Nebenräume im Bezirksamt HH-Nord
Samstag 7.11.98 ab 14.00 Uhr: Abschlußforum Präsentation der Gruppenergebnisse Ort: Plenarsaal des Bezirksamtes HH-Nord
Rauminstallation Zur Tagung präsentieren die Hamburger Künstlerinnen Annette de Beisac und Judith Hamann im Plenarsaal des Bezirksamtes eine Rauminstallation.
Veranstalter netzwerk kulturelle bildung e.V. (Zusammenschluß von Kulturbehörde, VHS, HÖB, MPD, Stadtteilkultur, IFL, HWP) und Kulturausschuß Hamburg-Nord
Partner Bezirksamt Hamburg Nord Werner Frömming |