Fachtagung "Kultur vernetzt" am 24. und 25. April 1996

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"Kultur vernetzt"
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Kulturelle Bildung

Programm - Details


Eröffnung

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"Kultur vernetzt?"

Referent: Prof. Dr. Hans-Dieter Kübler

Fachbereich Bibliothek und Information/ FH Hamburg
Seit 1985 Professor für Publikations- und Medienwissenschaften an der Fachhochschule Hamburg;
zur Zeit Sprecher des Fachbereichs.

Die Informationsgesellschaft ist in aller Munde. Was sie konkret auch für Kultur- und Bildungsarbeit bedeuten kann, soll Gegenstand der weiteren Werkstattarbeit und Diskussion während der Fachtagung sein. Herr Prof. Dr. Kübler führt in das Thema ein.

Fachbereich Bibliothek und Information/ FH Hamburg


WERKSTATT 1

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"publikom - Münster geht an´s Netz"

Referent: Lars von Olleschik

büne e.V./ Münster Projektentwicklung "publikom"

Das publikom ist ein Stadtinformationsnetz für Münster. Untereinander verbundene Computer ermöglichen es den Bürgern und Touristen Münster virtuell zu erleben und miteinander zu kommunizieren. Über öffentlich zugängliche "Info-Portale" können auch Menschen das publikom benutzen, die keinen Computer zur Verfügung haben. Diese Info-Portale werden nach und nach an vielen Orten in der Stadt aufgestellt werden.

Das publikom ist ein offenes Bürgernetz, das von allen Münsteranern kostenlos genutzt werden kann. Jeder kann Informationen abrufen oder eigene Informationen einbringen. Es lebt von der regen Beteiligung möglichst vieler Menschen in und um Münster. Vereine und Initiativen aus der Stadt können nichtkommerzielle Informationen kostenlos über das publikom veröffentlichen. Auch der regionalen Wirtschaft steht das publikom offen.

Informationen zum Projekt puplikom
ollesch@uni-muenster.de


WERKSTATT 2

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"Hypertext als ästhetische Herausforderung"

Referent: Manfred Goldbeck

WRITER´S ROOM/ Hamburg, Sprecher von WRITERS´S ROOM, seit 1976 freier Autor

Im Rahmen dieser Werkstatt führt Manfred Goldbeck in die Grundzüge des Hypertext ein und wird anschließend mit den Teilnehmern gemeinsam einen Text mit Hypertext-Bezügen erarbeiten. Das Arbeitsergebnis wird über die KULTUR VERNETZT-Homepage einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt.

 


WERKSTATT 3

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"Internationale Stadt Berlin"

Referent: Joachim Blank

Internationale Stadt Berlin e.V./ Berlin
Seit 1993 Netzkunstprojekte im Internet,
Seit 1995 IS-Berlin (Mitbegründer)

Das Projekt "Internationale Stadt" wird die Stadt als soziales Phänomen menschlicher Entwicklung im Internet repräsentieren. Die Stadt als Sammelpunkt, Ballungszentrum, Kommunikations- und Informationsmedium mit ihren Dienstleistungsangeboten ist ein gesellschaftliches und universelles Gesamtmedium und verdient daher im Kontext der "Neuen Medien" besondere Aufmerksamkeit.
Grundlegender Ausgangspunkt unseres Projekts ist nicht die Visualisierung von Stadtarchitektur, sondern die Transformation verlorengegangener Funktionalitäten realer Städte in elektronische Netzwerke.
Die Stadt im Netz wird die reale Stadt nicht ersetzen, sie jedoch ergänzen, erweitern und verändern.

Internationale Stadt Berlin
Die Stadtmetapher im Datennetz
is@is.in-berlin.de


WERKSTATT 4

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"Interaktivität und Kreativität"

Referent: Richard Stang

DIE/ Deutsches Institut für Erwachsenenbildung, Frankfurt
Referent für kulturelle Bildung im DIE

"Datenkommunikation", besonders "Internet", ist innerhalb kürzester Zeit zum Zauberwort avanciert, wenn über Möglichkeiten der Teilhabe an der medialen Zukunft gesprochen wird. Die Kommunikation im virtuellen Raum der Datennetze wird zum Mythos einer neuen Zeit. Wie verändert sich die Wahrnehmung? Entwickelt sich eine neue Ästhetik? Welche neuen Kompetenzen werden notwendig? Werden sich neue Lernorte etablieren? - so lauten einige Fragen, die sich Kulturarbeit und kulturelle Bildung in anbetracht der neuesten Entwicklungen stellen müssen. Einige Spuren in diesem Spannungsfeld sollen in diesem Vortrag verfolgt werden.

http://www.rz.uni-frankfurt.de/die/
pehl@em.uni-frankfurt.de


WERKSTATT 5

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"Comenius - das virtuelle Klassenzimmer"

Referenten:

  • Benjamin Heidersberger

    Ponton European Media Art Lab/ Hannover
    Mitbegründer von Ponton European Media Art Lab

  • Herbert Flick

    Institut für Lehrerfortbildung/ Hamburg

"Comenius" ist das weltweit erste Projekt, das gemeinsames Lernen ortsunabhängig in einem dreidimensionalen Kommunikationsraum ermöglicht.
"Comenius" ist ein medienpädagogisches Pilotprojekt. Zwei Hauptmerkmale kennzeichnen seinen innovativen Charakter:

  1. Gemeinsame Projektarbeit in einem vernetzten System, in dem Schüler, Lehrer und externe Nutzer kommunizieren und die (Lern-)-Ergebnisse dieses Kommunikationsprozesses dokumentieren.
  2. Gemeinsame Nutzung des Multimedia-Angebotes, das eine Datenzentrale (Landesbildstelle Berlin) bereitstellt und damit eigene multimediale Produktionen ermöeglicht.

In "Comenius" geht es darum,

  • zu erproben, wie gemeinsame Projektarbeit in einem vernetzten System und die Nutzung des Multimedia-Angebotes unterrichtlich realisiert werden können.
  • zu erforschen, wie die Nutzung der damit verbundenen Telekommunikationsmittel dem schulischen Lernen neue Dimensionen eröffnet.
  • zu erkennen, welche Probleme und Grenzen in der unterrichtlichen Praxis auftreten können.

Ponton European Media Art Lab
benjamin@ponton.de


WERKSTATT 6

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"Kunst- und Wunderkammern am Netz"

Referent: Achim Lipp

Experte für Multimedia-Anwendungen, Projektentwickler des "European Museums Network" EMN 1989-92/ Kunsthalle Hamburg; Projektleiter für das BesucherInformations- und Animationssystem der EXPO2000, die Weltausstellung in Hannover

Museen und Kunstsammlungen als "Wunderkammern", die abseits wissenschaftlicher Ordnungen (und Führungen) den/die BesucherInnen zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dargestellten Objekten herausfordern, sind das Leitbild von Achim Lipp. "Wunderkammern" stammen aus der Zeit des 17. Jhdts., in der die subjekte Weltsicht, Sammelleidenschaft und Forscherdrang einzelner Fürsten zu kuriosen Zusammenstellungen und Verknüpfungen f&uumlhrte. Das EMN-Projekt versuchte seinerzeit, vorgedachte Ordnungen und Präsentationen in einem Museum zugunsten eines durch den/die jeweilige/n BenutzerIn gesteuerten Assoziations- und Rechercheprozesses an einem multimedialen Informationssystem (Computernetz-Netz, Datenbank) aufzulösen. Weitergehend stand im Raum, die BenutzerInnen aufzufordern, ein eigenes virtuelles Museum zu gestalten.
Die traditionellen Kulturinstitute haben bisher noch nicht an diesem Konzept anknüfen wollen und setzen (auch im Internet) eher auf gewohnte Präsentationen.

Links zu Museen
lipp@expo2000.de


WERKSTATT 7

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"Künstlerische Projekte in Netzwerken - Konzepte für Bildgestaltung und Kommunikation"

Referentin/ Referent:

  • Gerda Sieben

    Institut für Bildung und Kultur e.V./ Remscheid

  • Christoph Honig

    AKKI Kindermailbox, Düsseldorf

Im Rahmen dieser Werkstatt wird Gerda Sieben den Modellversuch "Entwicklung und Erprobung neuer Konzepte der künstlerischen Bildgestaltung im Kommunikationszusammenhang elektronischer Netzwerke für Einrichtungen der kulturellen Bildung des Instituts für Bildung und Kultur vorstellen, an dem sich bundesweit 14 Städte - u. a. Hamburg - beteiligen.

Christoph Honig stellt das Projekt der AKKI-Kindermailbox vor. Unter Einbeziehung der Teilnehmer werden die Referentin und der Referent nach Vorstellung der Projekte in einen Dialog ueber die Möglichkeiten und Grenzen der Bildgestaltung und Kommunikation via Netz besonders in Hinblick auf Kinder und Jugendliche treten.

Gerda Sieben: ibk@newswire.de
Cristoph Honig: 100556.1121@compuserve.com


WERKSTATT 8

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"Bürgerinformation/ -kommunikation"

Referenten:

  • Volker Redder
    Universität Bremen/ FB Informatik Projektentwicklung "Bremer Infothek"
  • Friedhelm Kruse
    DIBIS-Projektgruppe/ Finanzbehörde/ Hamburg Projektentwicklung "DIBIS" und Entwicklung der Hamburg-Präsentation im Internet
  • Friedrich Ropertz
    Jugendinformationszentrum/ Medienreferat des Amtes für Jugend/ Hamburg, kulturelle Jugendbildung/ Medienprojekte

Die Bremer InfoThek ist Bestandteil eines grösseren Zusammenschlusses von öffentlichen und privaten Einrichtungen, die im Netzwerk Stadtinformation gemeinsam einen lokalen elektronischen Kiosk- und Online-Informationsverbund aufbauen. Partner im Netzwerk Stadtinformation sind u.a. die Bremer Straßenbahn AG, der Bremer Senat, die Internationale Stadt Bremen, der Bremer Blatt-Verlag, der Verlag Kommunikation und Wirtschaft sowie die Universität Bremen.
Die InfoThek befindet sich noch im Experimentierstadium und wird bis auf weiteres von der Forschungsgruppe Telekommunikation der Universität Bremen betrieben und weiterentwickelt.

DIBIS: Eine bürgerfreundlichen Verwaltung sollte ihre Leistungen tranparent und zugänglich halten. Unter dieser Prämisse ist das "direkte Bürgerinformationssystem" in Hamburg entstanden. Zur Zeit können über T-Online Informationen aus dem Bezirksamt Hamburg Nord und Altona abgerufen werden. Die anderen Bezirks- und Landesbehörden folgen nach.

Das Jugendinformationszentrum Hamburg sammelt und bündelt jugendrelevante Informationen aus den unterschiedlichsten Bereichen, bereitet sie auf und stellt sie den Zielgruppen zur Verfügung. Es leistet keine Beratung nach dem Selbstverständnis bestehender Beratungsstellen, sondern hilft jungen Menschen dabei, aus ihrer alltäglichen Lebenspraxis erwachsende Fragen und Probleme zu formulieren und an der richtigen Stelle nach Antworten und Lösungen zu suchen. Auch Mailboxen und Internetservice werden in der neün Einrichtung geboten.

Bremer InfoThek
Volker Redder: redder@informatik.uni-bremen.de
Friedhelm Kruse: 040248600002-1@T-Online.de


FORUM 1

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"Vom Umgang mit den elektronischen Kulturtechnologien"

Referent: Prof. Dr. H.-J. Krysmanski
Universität Münster, seit 1971 Professor und Direktor des Instituts für Soziologie an der Universität Münster

Die Produktivkraftmystik ist verraucht. Doch ein "linkes" Verständnis von Technikentwicklung, das den ökologischen Implikationen der materiellen Produktion und der kulturellen Bedeutung der immateriellen Produktion gleichermassen gerecht wird, lässt auf sich warten. Ist wirklich, was die "neuen" Medien" betrifft, zu konstatieren, "daß demokratische Öffentlichkeit durch Technik (ohne spezielle Rahmenbedingungen) eher behindert als gefördert wird"? Fällt "linken" Medienpolitikern nichts anderes als die Forderung ein, "daß die absolute Dominanz des ökonomischen über die Kultur und blinder Glaube an Wettbewerb und Markt als Allheilmittel aufgegeben werden"? Woher sollen die Macht und die theoretische Begründung für die Durchsetzung einer solchen Forderung wohl kommen?

Die "neuen Medien" entstehen aus dem Zusammenfluß von elektronischer Massenunterhaltungstechnologie und den mikroelektronischen Computertechnologien der Informationsverarbeitung. Die "neuen Medien" sind aber vor allen Dingen das Entwicklungsprodukt einer Ökonomie, welche Verwertungsschwierigkeiten der materiellen Produktion (die an die Grenzen der Biosphäre stößt) mittels Verwertungshoffnungen der immateriellen Produktion (im grenzenlosen Cyberspace) ausgleichen will. Daimler-Benz rutscht von der Rüstungsproduktion ins Multimedia-Gewerbe. Zukunftsminister Rüttgers verspricht zwei Millionen Multimedia-Arbeitsplätze bis zum Jahr 2000.

H.J.Krysmanski - Von den Subjekten einer 'linken' Medienpolitik
krysman@uni-muenster.de


FORUM 2

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"Kultur vernetzt?"

Podiumsgespräch mit Vertretern aus Politik, Kultur und Medienwirtschaft

Eingeladen:

Moderation:
Reinhard Kahl (Autor, Journalist)

An Visionen zur Veränderung unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens durch neue Medien ist kein Mangel. Die Gesprächsrunde wird Möglichkeiten und Grenzen netzorientierter Information und Kommunikation für den Kulturbereich ausloten und Impulse für künftige Projekte in Hamburg geben.

Stand: 11. April 1996
mkoehn@rrz.uni-hamburg.de